Das Projekt Connecting Roofs verwandelt historische Dachstühle in ein zukunftsweisendes Quartierszentrum. Drei aufgeständerte Baukörper bilden gemeinsam einen offenen Möglichkeitsraum, der die Prinzipien der Wiederverwendung mit sozialer Architektur verknüpft. Alte Dachstrukturen werden durch gezielte Aufdopplung und Verarbeitung in neue tragende Elemente überführt, ohne ihre ursprüngliche Form zu verlieren. Ein modulares Holzraster schafft aus der Dachsilhouette eine begehbare Terrassenlandschaft. Der Prototyp demonstriert das Potenzial von ReUse für vergleichbare Konversionsprojekte.
Die Gebäude sind städtebaulich präzise gesetzt: Nach Süden bildet ein Baukörper die Kante zur Straße, nach Norden öffnet sich der Komplex zum neuen Spinelli-Quartier. In der Mitte liegt das Gemeinschaftszentrum. Durch die aufgeständerte Bauweise bleibt das Grundstück weitgehend unversiegelt – Biotopflächenfaktor und Mikroklima profitieren. Am zentralen Platz entsteht eine niederschwellige Zwischenklimazone mit Gemeinschaftsküche und Veranstaltungsfläche.
Die ReUse-Strategie folgt einem ganzheitlichen Kreislaufprinzip: Dachstühle, Fundamente, Fenster, Türen, Dämmstoffe und Sanitärkeramik werden konsequent wiederverwendet, aufgearbeitet oder umgenutzt. Rückbaubarkeit, modulare Bauweise und dokumentierte Materialpässe sichern langfristige Anpassungsfähigkeit.
Im Erdgeschoss treffen offene Nutzungen wie Werkstatt, Hofladen und Mobilitätshub auf konsumfreie Aufenthaltsbereiche. Im Obergeschoss ergänzen ruhigere Zonen wie Büros, Therapie- und Meditationsräume das Angebot. Außenliegende Erschließungen und gemeinschaftliche Schwellenräume fördern Austausch und Sichtbezüge.
Connecting Roofs ist ein architektonischer Prototyp für die Baukultur von morgen: ressourcenschonend, sozial verbindend und flexibel. Alte Dachstühle werden zu einem neuen sozialen Dach für das Quartier – ein starker Impuls für eine zirkuläre und gemeinschaftsorientierte Stadtentwicklung.